Freitag, der Dreizehnte.
Glueck im Unglueck!
Veröffentlicht am 29.09.2019 von Manuel
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Ich bin ja nicht abergläubisch, aber manchmal frage ich mich echt ob an solchen Tagen was dran ist. Freitag, der 13.09.2019 begann bei uns um kurz nach 4 Uhr morgens mit einem aufgeregten Klingeln an der Wohnungstür. Uns hat die Nachbarin aus dem Bett geklingelt, da es in unserem Haus, besser gesagt schräg über uns Feuer und Rauch aus der Wohnung eines Nachbarn kam. So haben wir schnell die Kinder sporadisch angezogen, ein paar Sachen gepackt (Tablet, Smartphones, Reisepapiere und Portomonaie) und sind schnellstmöglich aus dem Haus raus.
Als ich unten als letzter ankam, war bereits die Feuerwehr da, die ca. 5 Minuten nach dem Anruf mit den ersten Leuten vor Ort war. Am Ende waren ca. 50 Feuerwehrleute bis mittags im Einsatz und haben den Brand bekämpft. Leider mussten wir unsere Katzen in der Hektik zurücklassen, was im Nachhinein aber gut war (dazu später mehr).
Erschrocken, geschockt, traurig.
Und da standen wir nun. Die Große nur im Schlafanzug, mit ihrem Kuscheltier im Arm, die Kleine im Schlafsack, total happy wegen dem vielen Blaulicht sowie die ganzen Nachbarn, erschrocken, geschockt, traurig über das was da gerade mit unserem Haus geschieht. Aber alle waren wohlauf, keiner verletzt oder gesundheitlich beeinträchtigt.
Und die Feuerwehrleute haben sich echt ins Zeug gelegt, die Polizei auch mit einigen Fahrzeugen vor Ort war sehr hilfsbereit.
Nachdem die Formalien aufgenommen waren und wir alle nichts mehr an Ort und Stelle tun konnten, wurden wir auf Krankenhäuser oder Verwandte aufgeteilt und wir selbst ins Polizeipräsidium gebracht. Dort wurden wir sehr gut betreut, haben heißen Kaffee und Bretzel vom Bäcker erhalten. Nur die Unterbringung von uns gestaltete sich nicht leicht, da die Stadt selbst keine Wohnung bereitstellen konnte. So ist unsere Baugenossenschaft recht schnell eingesprungen und hat für das folgende Wochenende ein Hotel und im Anschluss eine Gästewohnung organisiert.
Und das ein Tag vor der Einschulung.
Mittags konnten wir dann kurz in Anwesenheit der Kriminalpolizei in die Wohnung, die erstmal den Tathergang untersuchten, da der Mieter der Brandwohnung Restalkohol im Blut hatte. So haben wir z. B. den Schulranzen und die Schultüte für die Große holen können, die am nächsten Tag Einschulung hatte. Ich glaube diese Einschulung wird sie so schnell nicht vergessen.
Jetzt sind ca. 2 Wochen seit dem Unglück vergangen, in unserer Wohnung ist der Flur von Wasserschaden beeinträchtigt, so dass jetzt eine Trocknungsmaschine den Boden das Wasser entzieht und wir wohnen noch in der Gästewohnung. Bis zum 08.10.2019 dürfen wir noch in der Wohnung bleiben, schön wäre es wenn wir dann wieder in unsere Wohnung zurück könnten.
Aber etwas Gutes hat das Ganze: Die Katzen haben sich wieder vertragen. Nach einer OP des Katers Ende 2018 konnten sich beide nicht mehr "riechen". Sie sind regelrecht aufeinander losgegangen. Nach dem Brand haben wir sie Freitagnachmittag zusammen sitzend unter der Couch gefunden. Seitdem kuscheln sie wieder miteinander, lieben sich wieder wie sich eben Bruder und Schwester gerne haben sollten. Das war dann eben Glück im Unglück.
Das Jahr war bisher sehr turbulent, ich hoffe Richtung Weihnachten wird es ruhiger und wir können das Jahr entspannt ausklingen lassen.
Wie immer halte ich euch hier weiterhin auf dem Laufenden und bis dahin euch alles Gute.