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Akku vs. Brennstoffzelle.

Meine Gedanken zur zukuenftigen Mobilitaet.

Veröffentlicht am 01.05.2017 von Manuel

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Quelle: Ausschnitt aus Video von Nikola Da mich das Thema schon seit längerer Zeit beschäftigt und auf Grund von #Dieselgate derzeit viel in dem Bereich passiert, möchte ich an dieser Stelle meinen Meinungen und Gedanken zu den Themen Elektromobilität, Brennstoffzelle vs. Akku oder urbane Fortbewegung darlegen.

"Zu Beginn muss ich euch auch noch sagen, dass ich einige Brennstoffzellenwerte in meinem Aktiendepot liegen habe und daher ggfs. voreingenommen sein könnte. Allerdings beobachte ich das Thema bereits seit 2009 und auch Werte wie Lion Emobility oder Tesla befanden oder befinden sich zum Teil in meinem Depot, daher liegt der Schwerpunkt nicht nur auf der Brennstoffzelle."

Akku vs. Brennstoffzelle?

Derzeit existiert ja eine Art Hype um das Thema Elektromobilität mit Hilfe des Einsatz von Akkus. Bestes Beispiel ist hier Tesla, dessen Unternehmenswert trotz mehreren Milliarden Dollar an Verlusten und Autoverkäufen im 5-stelligen Bereich mittlerweile höher ist als der von Ford oder auch General Motors. Aber ist der Akku das "Allheilmittel" für alle Fortbewegungsarten? Also nicht nur für Pkw. Sondern auch Lkw, Busse oder Züge?
Ich glaube auch das Akkus, mit ihrer einfacheren Bauweise, ideal für kleine Personenwagen oder Motorroller geeignet sind. Z. B. macht es keinen Sinn eine komplexe Brennstoffzelle mit Elektromotor in einen kleinen smart einzubauen. Da würde wahrscheinlich nicht mal der Bauraum ausreichen.
Dennoch ist die Brennstoffzelle für die zukünftige Elektromobilität der entscheidende Schlüssel. Ich kann mir z. B. nicht vorstellen wieviel Akkus in einen Lkw oder Bus integriert werden müssen, damit diese ähnliche Reichweiten wie ein adäquater Diesel erreichen können.
Eine Brennstoffzellen-Variante hingegen erreicht heute schon entsprechende Reichweiten und ist innerhalb weniger Minuten betankt.

Brennstoffzellen Lkw von Nikola.

Erst im Dezember 2016 wurde von Nikola Motor Company der Nikola One vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen Lkw mit 800 bis 1.200 Meilen Reichweite (also fast 2.000 Kilometer) mit nur einer Tankfüllung. Bisher gibt es nur die Vorstellung, eine Produktion und Investoren werden gesucht. Aber wie schon Tesla wird auch Nikola seinen Weg gehen. Übrigens sowohl die Firma Tesla als auch Nikola stammen vom selben Namensgeber Nikola Tesla ab. Mehr Informationen zu diesem beeindruckenden Truck findet ihr im Video:


Aber nicht nur Nikola arbeitet an einem Truck mit Brennstoffzelle. Auch Toyota hat im April 2017 einen Brennstoffzellen-Truck mit ca. 320 Kilometer Reichweite vorgestellt.
Es gibt aber auch Konzepte mit Akkus von Herstellern wie der Daimler AG (Urban eTruck oder Canter E-Cell) oder von MAN (eTruck).

Und was gibt es im Pkw-Bereich?

Interessante Konzepte und Hersteller gibt es auch im Bus- oder Pkw-Bereich. Und das auf beiden Seiten.
Wie schon oben beschrieben dominiert Tesla derzeit das Geschehen bei der Akkutechnik. Aber auch andere Hersteller bieten Elektromodelle an. Neben BMW mit seinen i-Modellen bietet Renault die größte Vielfalt an Elektromodellen an. Sehr attraktiv ist derzeit der Zoe. Eine Sensation ist auch der vor kurzem vorgestellte Ampera-E von Opel mit bis zu 520 Kilometer voll elektrische Reichweite. Und smart bietet den electrive drive nun in der nächsten Generation an.
Und weitere Konzepte folgen, wie ich bereits hier in meinem Artikel: "Stadtflitzer - klein, komfortabel, elektrisch" geschildert habe. Aber auch auf Seite der Brennstoffzelle gibt es interessante Modelle. Toyota verkauft in einigen Ländern den Mirai (Japanisch und steht für Hoffnung) und Honda hat den Clarity vorgestellt.


Busse und Züge.

Und auch im Bereich der Bustechnik (wo sich meiner Meinung nach die Brennstoffzelle besser eignet als die Akkutechnik) gibt es verschiedene Hersteller, die verschiedene Konzepte weiterentwickeln. BYD beispielsweise ist sehr stark im Bereich der Akkutechnik engagiert. Ballard Power als das "Urgestein" in der Brennstoffzellentechnik steht dagegen als Pendant gegenüber.
Selbst bei der Zugtechnik gibt es erste Entwicklungen im Bereich der Brennstoffzelle, was die Jungfernfahrt von Hydrogenics und Alstom beweist.
Und dabei habe ich mit Drohnen oder den Entwicklungen im nicht-zivilen Sektor noch gar nicht angefangen.

Ladeinfrastruktur vs. erste Modelle: das Henne-Ei-Problem.

Das größte Problem gibt es bei der Ladeinfrastruktur. Entweder Ladepunkte für Fahrzeuge mit Akku oder Tankstellen mit Wasserstoff für Fahrzeuge mit Brennstoffzelle.
Vorteile haben hier leicht die Akkus, da diese Fahrzeuge von Käufern mit Eigenheim erworben und zu Hause geladen werden können. Ich selbst wohne in einer Wohnung und habe heute schon Probleme überhaupt einen Parkplatz vor der Tür zu finden. Dahingegen gibt es im Großraum Stuttgart gerade mal 2 Tankstellen mit Wasserstoff.
Außerdem sind die meisten Menschen "verwöhnt" bzw. kennen die Fortbewegung seit Jahren nicht anders. Die Akkuladetechnik ist noch zu langsam, eine Brennstoffzelle hingegen wäre in ein paar Minuten aufgetankt. Ganz zu schweigen was Hersteller wie Shell, Exxon usw. in Zukunft machen wollen, wenn die Tankstellen wegfallen würden.

Und auch bei der Herstellung gibt es noch immens hohe Kosten bei Wasserstoff. Es gibt aber auch schon erste Methoden zur Umwandlung von CO2 aus Kohlekraftwerken in Wasserstoff. Und die ersten Länder sind am Umdenken. So entsteht z. B. in Dubai eines der größten Brennstoffzellenwerke zur Herstellung von Energie. Denn die Abhänigkeit von Öl ist endlich.
Dahingegen ist ein Akku relativ leicht hergestellt. Bzw. man nimmt einfach bewerte Akkutechnik und packt diese in ein Fahrzeug. So begann Tesla mit seiner Erfolgsstory.

Was ist nun die Lösung: Akku oder Brennstoffzelle?

Ich glaube da gibt es keine richtige und vollumfängliche Lösung. Neben Benzin und Diesel, womit man noch einige Jahrzehnte auf den Straßen und Schienen unterwegs sein wird, werden sich sowohl Akkus als auch Brennstoffzellen durchsetzen.
Je nach Bedarf wird es Lösungen mit Akku (in der Stadt, z. B. im Carsharing) oder Brennstoffzelle (beginnend bei zentralen Bauhöfen) geben. Das der Akku da nicht die ideale Lösung ist zeigen Deals im Brennstoffzellenbereich von Amazon oder Walmart, wo man von der Akkutechnik auf Brennstoffzelle wechselt. Aber auch die Akkutechnik wird sich weiterentwickeln.

"Meiner Meinung nach wird sich langfristig gesehen (nächsten 40 bis 50 Jahre) die Brennstoffzelle in allen Bereichen der Mobilität (Pkw, Lkw, Busse, Züge, Schiff- und Luffahrt uvm.) durchsetzen. Zumal Wasserstoff bei der Herstellung und auch Entsorgung bzw. bei Rückständen die Nase vorn haben wird. Wenn sich nicht eine weitere Technologie (z. B. die Flusszellentechnologie mit Niedervolt-Strom) etabliert, die heute noch in den Kinderschuhen steckt bzw. an die derzeit noch nicht gedacht wird."
Hinweis zum obigen Bild: Quelle Ausschnitt aus Video von Nikola

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